Goldvorkommen - Goldpreis-Goldankauf in München

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Goldgewinnung

Seit 6.000 Jahren spielt Gold eine wichtige Rolle in der Kulturgeschichte des Menschen. Neben Kupfer war es das erste Metall, das zur Herstellung von Schmuckstücken bearbeitet wurde. Gold ist selten und daher kostbar. Viele Anstrengungen wurden unternommen, um seiner habhaft zu werden. Bis Ende des 19. Jahrhunderts erfolgte das Auffinden von Goldvorkommen zufällig. Das hat sich im 20. Jahrhundert grundlegend geändert, denn das Wissen der Geologie und der Lagerstättenforschung liefern heutzutage wichtige Erkenntnisse, die für die professionelle Prospektion von Goldvorkommen dringend notwendig sind. Die Prospektion von Goldlagerstätten ist sehr kostspielig und durch den Einsatz von High-Tech-Equipment gekennzeichnet. Umso hilfreicher ist es, wenn man durch die Erkenntnisse der modernen Geologie Hinweise erhält, wo die Erkundung von Lagerstätten vielversprechend ist und wo man es gar nicht zu versuchen braucht.

Ein Meilenstein auf dem Weg zur Entstehung der modernen Geologie bildet das Buch De Re Metallica (1555) des sächsischen Arztes und Renaissancegelehrten Georgius Agricola (1494-1555), der aufgrund seiner bahnbrechenden Erkenntnisse auch „Vater der Mineralogie“ genannt wird. In seinem reich illustrierten Buch beschreibt Agricola natürliche Vorgänge, die für die Entstehung von Rohstofflagerstätten entscheidend sind: die Löslichkeit von Stoffen in Flüssigkeiten sowie ihr Freiwerden unter bestimmten Bedingungen, die Bedeutung der Erosion bei der Entstehung von Erzlagerstätten sowie die Vorstellung, dass sich Flüssigkeiten mit gelösten Erzen in Brüchen der Erdkruste ausbreiten. Damit beschrieb er die Vorgänge, die zur Bildung von Goldlagerstätten führen, schon sehr treffend, wenn er auch noch keine Idee hatte, wie sich diese Flüssigkeiten zusammensetzen.

 

Primäre Lagerstätten

In der Geologie unterscheidet man zwischen primären und sekundärenGoldlagerstätten. Primäre Lagerstätten nennt man auch „Berggold“, bei dem das kostbare Edelmetall in Quarzen und Mineralen eingeschlossen in Golderzgängen vorkommt. Umgangssprachlich nennt man diese Vorkommen Goldadern. Aufgrund seiner ausgesprochen geringen Bereitschaft, chemische Verbindungen einzugehen, kommt Gold in der Natur gediegen vor, meist allerdings im Verbund mit anderen Edelmetallen wie Silber oder Platin. Außerdem kommt es in niedriger Konzentration als Nebenprodukt in Buntmetalllagerstätten zusammen mit Kupfer, Blei, Zink, Silber, Arsen, Wismut und Antimon vor.

Nach einer unter Geologen weithin akzeptierten Theorie kommen primäre Goldvorkommen dadurch zustande, dass Gold aus heißen, wässrigen, sogenannten hydrothermalen Lösungen ausgeschieden wird, die in der Erdkruste in Umlauf sind und unter bestimmten Bedingungen zur Bildung von Goldadern oder dünn verteilten Konzentrationen in Quarzgängen führen. Damit sich primäre Goldlagerstätten bilden können, muss eine Reihe von Voraussetzungen erfüllt sein. 1. Im Ursprungsgestein muss Gold in erhöhter Konzentration vorhanden sein; 2. Es bedarf hoher Temperaturen, die durch Vulkanismus und das Aufsteigen von zähflüssigem Magma erzeugt werden; 3. Wasser dringt durch Spalten, Klüfte und Störungen von der Oberfläche in die Tiefe, wird dort erhitzt und steigt wieder empor. Diese sogenannten hydrothermalen Wässer, die teilweise aus gelösten Säuren bestehen, sind geeignet, unter Hitze und hohem Druck Gold aus dem Gestein zu lösen und aufzunehmen. Wenn durch tektonische oder vulkanische Vorgänge Spalten und Störungen in der Erdkruste entstehen, dringen die hydrothermalen Wässer bei plötzlichem Druckabfall entlang von Gängen in poröses Gestein ein, und die Goldpartikel werden in fein verteilter Form ausgeschieden.

Um zu verstehen, wie primäre Goldlagerstätten entstehen, ist es hilfreich, sich die Geschichte und den Aufbau der Erde vor Augen zu führen. Sie entstand vor rund 4,6 Milliarden Jahren aus einer Zusammenballung von kosmischem Staub, der sich immer mehr verdichtete. In der Frühphase der Erdgeschichte gab es keine Atmosphäre mit Sauerstoff sowie keine Flüsse und Meere. In den ersten 100 Millionen Jahren ihres Bestehens war der Planet einem vehementen Bombardement von Meteoriten ausgesetzt. Die Erde ist in mehreren Schalen aufgebaut. Sie besteht aus dem Erdkern, dem Erdmantel und der Erdkruste und wird umgeben von der Atmosphäre. Der Schalenaufbau der Erde kann durch die Messung seismischer Wellen nachgewiesen werden.

Diese vier Sphären stehen seit Bestehen der Erde in einem ständigen Austausch von Energie und Stoffen. Die Energie des Erdkerns wird über den Erdmantel bis zur Erdkruste in Form von Erdwärme, Vulkanismus, Erbeben und Lagerstättenbildung weitergegeben. Die obere Erdkruste wird von den Kontinenten und Kontinentalschelfen gebildet, die untere Erdkruste aus dem Meeresboden. Durch die Plattentektonik bilden sich neue Gebirge, Vulkanausbrüche sorgen für die Entstehung neuer Bergkegel. Im Laufe sehr langer Zeiträume werden die Gebirge durch die Einwirkung von Wind, Wasser, Hitze und Frost wieder abgetragen. Je nach ihrer Bildung unterscheidet man verschiedene Typen von Lagerstätten.

 

Sekundäre Lagerstätten

Sekundäre Goldlagerstätten entstehen, wenn das goldhaltige Gestein verwittert und sich aus dem Verband mit den Mineralen löst. Wind, Regen und Temperaturschwankungen bewirken, dass sich das Material dehnt und wieder zusammenzieht. Erosion ist die Folge, und das Gold löst sich aus dem Gestein. Gold ist aufgrund seiner hohen chemischen Reaktionsträgheit, das es zum edelsten aller Metalle macht, resistent gegen Verwitterung. Das Gold, das aus dem Gestein gelöst wurde, wird von Bächen und Flüssen von seinem ursprünglichen Ort wegtransportiert. Da Gold mit einem Wert von 19,30 Gramm pro Kubikzentimeter ein sehr hohes spezifisches Gewicht besitzt und sieben bis achtmal schwerer als Quarzsand ist, sinkt es nach unten und sammelt sich an bestimmten Stellen in Fließgewässern.

Bevorzugt sammeln sich die Flitter, Körnchen und Nuggets an Stellen in Bächen und Flüssen, wo die Fließgeschwindigkeit niedrig ist. Dies sind z.B. der innere Gleithang von Flussschleifen, eine Felsbank oder ein vergleichbares natürliches Hindernis, Felsen im Flussbett oder auch das Sturzbecken eines Wasserfalls. Diese Ansammlungen nennt man alluviale (angeschwemmte) Ablagerungen. Derartige Lagerstätten bezeichnet man als „Seifen“ und das Edelmetall, das in dieser Form vorkommt, als „Seifengold“. Seifen sind in der Geologie allgemein sekundäre Mineralanreicherungen, die sich in Sedimenten wie Sand oder Kies sammeln. Seifenlagerstätten sind also Vorkommen von Edelmetallen, Mineralen oder Edelsteinen, die in abbauwürdigen Konzentrationen vorliegen. Seifengoldlagerstätten lösten den Goldrausch in Kalifornien 1848 und den Goldrausch von Alaska gegen Ende des 19. Jahrhunderts aus.

 

Wie häufig kommt Gold auf der Erde vor?

Die häufigsten Elemente auf der Erde (Erdkern und Erdmantel) sind Eisen (32,1 %), Sauerstoff (30,1 %), Silizium (15,1 %), Magnesium (13,9 %), Schwefel (2,9 %), Nickel (1,8 %), Calcium (1,5 %) und Aluminium (1,4 %). Die anderen Elemente bilden den Restanteil von 1,2 Prozent. Gold gehört zu den Elementen, die in der Erdkruste sehr selten vorkommen. Trotzdem ist es in äußerst geringen Konzentrationen weit verbreitet. Es kommt überall vor, sogar im Meer und auch in Organismen. Das größte Goldvorkommen gibt es in den Weltmeeren, jedoch sind die Konzentrationen so gering, dass eine Gewinnung nicht wirtschaftlich ist. Seine durchschnittliche Konzentration in Gesteinen beträgt 0,000003 bis 0,000007 Prozent. Damit eine abbauwürdige Lagerstätte entsteht, muss sich das Gold in einer 1000- bis 2000-fachen Konzentration des Durchschnittswertes angesammelt haben. Damit Goldlagerstätten als abbauwürdig gelten können, müssen sie den Gehalt von 1 Gramm Gold pro Tonne Gestein übersteigen. Viele Vorkommen erreichen sogar Werte von mehr als 10 Gramm pro Tonne. Der Durchschnittswert beträgt heutzutage etwa 4 Gramm Gold je Tonne Gestein.

 

Wann und wo sind die Goldlagerstätten entstanden?

Man hat herausgefunden, dass die Entstehung von Goldlagerstätten zeitlich und räumlich ungleichmäßig verteilt ist. Ein erster zeitlicher Schwerpunkt liegt im sogenannten Archaikum, der Urzeit der Erde, die mehr als 2,5 Milliarden Jahre zurückliegt. Aus dieser Zeit stammen die Ur-Kratone, riesige Schollen der Erdkruste, die sich über ganze Kontinente erstrecken. Die Ur-Kratone bilden die ältesten Landmassen der Erde. Mehr als die Hälfte des jemals geförderten Goldes stammt aus Lagerstätten in Ur-Kratonen. Ur-Kratone gibt es in Süd-, West- und Ostafrika, Nord- und Ostkanada, Westaustralien, Sibirien sowie Brasilien und im Nordosten des südamerikanischen Kontinents. Es ist kein Zufall, dass die ergiebigsten Goldfelder der Erde in diesen Regionen liegen.

Eine zweite Ära, die die Bildung von Goldlagerstätten begünstigte, liegt mehr als zwei Milliarden Jahre später und reicht von der Kreide- und Jurazeit bis zum Tertiär. Diese Lagerstätten stehen in Zusammenhang mit Gebirgsbildungen vor etwa 300 Millionen Jahren, wie beispielsweise die Entstehung des Altaigebirges und des Uralgebirges. Noch jünger sind die Gebirge des zirkumpazifischen Feuergürtels mit seinen zahlreichen Vulkanen, deren Bildung vor etwa 150 Millionen Jahren begann und noch immer anhält. Die Goldlagerstätten in den Anden, in Mittelamerika, in den Rocky Mountains, im Westpazifik, Kamtschatka, Japan, Philippinen, Neuguinea und Neuseeland sind alle im zirkumpazifischen Feuergürtel angesiedelt. Große Fördermengen werden erst seit der Mitte des 19. Jahrhunderts erzielt, seit dem Goldfieber von Kalifornien, Australien und Südafrika. Die größten Goldproduzenten der Welt sind heute China, Südafrika, USA, Australien, Peru, Russland, Indonesien und Kanada.

 

Witwatersrand in Südafrika

Die mit Abstand ergiebigste Goldlagerstätte der Erde liegt im südafrikanischen Transvaal und wurde 1886 entdeckt. Im Zuge dieser Entdeckung entstand die Stadt Johannisburg. Mehr als 40.000 Tonnen wurden in den südafrikanischen Minen am Witwatersrand gefördert, sie machten Südafrika mehr als 100 Jahre lang zum größten Goldproduzenten der Welt, ehe es 2007 von China abgelöst wurde. Die goldhaltigen Schichten bilden einen Bogen von 500 Kilometern Länge und reichen in eine Tiefe von bis zu 4.000 Metern. Der mittlere Goldgehalt liegt zwischen acht und 15 Gramm Gold pro Tonne Gestein. Mittlerweile ist die Produktion hier rückläufig. Die Vorkommen gehen zur Neige, bzw. ihre Ausbeutung wird immer aufwendiger und kostspieliger, auch aufgrund der hohen Energiekosten. Man nimmt an, dass es sich bei diesen Vorkommen um fossile Goldseifen handelt, die vor mehr als 2,5 Milliarden Jahren in einem riesigen mit Wasser gefüllten Becken an seinem Nord- und Westrand angesammelt wurden. Durch Erosion wurden die mit Goldadern durchzogenen Berge von Granit und Lavagestein, die das Becken umschlossen, vollständig abgetragen. Die goldhaltigen Sedimentschichten erreichten eine Dicke von einigen Zentimetern bis zu drei Metern. Spätere heftige Bewegungen in der Erdkruste führten dazu, dass die goldhaltigen Schichten in eine Schräglage gerieten und in die Tiefe ragten.

 

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