Edelmetall Platin: Goldankauf Rosendorfer, Karlsruhe

 

Edelmetall: Platin
Chemisches Symbol Pt (Platinum)
Ordnungszahl 78
Dichte 21,45 Gramm/Kubikzentimeter
Schmelzpunkt 1.768,40 °C
Siedepunkt 3.825 °C

 

Platinmetall: Platin

Der Name des Metalls ist abgeleitet von „plata de argento“ (Silberplatte) und stellt eine Verkleinerungsform dar. Die spanischen Goldwäscher in Kolumbien nannten es abwertend „platina“, weil sie den Wert des Metalls nicht kannten und keine Verwendung dafür hatten. „Platina“ bedeutet also wörtlich „kleines Silber“.

 

Physikalische Eigenschaften von Platin

Platin ist ein grauweißes, silbrig glänzendes, relativ weiches Edelmetall aus der achten Nebengruppe des Periodensystems der Elemente. Als deren wichtigster Vertreter gehört es ebenso wie Palladium, Rhodium, Ruthenium, Iridium und Osmium zu Gruppe der Platinmetalle. Platin verfügt über eine sehr hohe Dichte; nach den Platinmetallen Osmium und Iridium weist es die dritthöchste Dichte von allen chemischen Elementen auf. Es besitzt einen sehr hohen Schmelz- und Siedepunkt.

 

Chemische Eigenschaften von Platin

Wie für Edelmetalle typisch ist Platin einerseits sehr reaktionsträge, andererseits reagiert es mit bestimmten Substanzen sehr leicht. Wie Palladium verfügt Platin über die Fähigkeit, große Mengen Wasserstoff aufzunehmen. Es reagiert nicht mit dem Sauerstoff der Luft und wird von nichtoxidierenden Säuren nicht angegriffen. Bei sehr hohen Temperaturen verbindet sich Platin mit Sauerstoff und bildet flüchtiges Platindioxid. Ab einer Temperatur von 100 Grad geht Platin mit Salzsäure, Salpetersäure, Hydrogenfluoridsäure und Perchlorsäure eine chemische Verbindung ein, ab 300 Grad mit Schwefelsäure, ab 400 Grad mit Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid und Natriumcyanid. Ebenso wie Gold löst es sich allerdings bei Raumtemperatur in Königswasser. Bei höheren Temperaturen geht Platin chemische Verbindungen mit Elementen wie Silicium, Phosphor, Arsen, Schwefel, Kohlenstoff oder Selen ein. Platin lässt sich mit Blei, Gold, Silber, Zinn und den anderen Platinmetallen gut legieren. Wirtschaftlich bedeutsam ist seine Fähigkeit, Wasserstoff und Sauerstoff aufzunehmen. Diese Eigenschaft qualifiziert das Element als Katalysator für Hydrierungen, Dehydrierungen und Oxidationen.

 

Vorkommen von Platin

Platin gehört zu den sehr seltenen Elementen. In der Rangfolge der Elementhäufigkeit in der Erdkruste liegt es auf Platz 76 und ist damit noch seltener als Gold. Platin zeigt sich in der Natur fast ausschließlich in gediegener Form und tritt meistens zusammen mit anderen Platinmetallen auf. Gediegen liegt es in dem Mineral Polyxen vor, in gebundener Form in den Mineralen Cooperit und Sperrylith. In manchen Lagerstätten kommt Platin in Chromeisenerzen und Magnetkiesen vor. Platingewinnung aus Seifenablagerungen wird heute kaum noch betrieben, die größten Platinbergwerke gibt es in Transvaal in der Republik Südafrika. Die bedeutendsten Platinproduzenten der Welt sind Südafrika, Russland, Kanada, USA, Kolumbien und Simbabwe.

 

Verwendung von Platin

Platin, das häufigste der Platinmetalle, ist für viele technische Anwendungen geeignet, insbesondere in der Automobilindustrie, Medizintechnik, Luft- und Raumfahrtindustrie. Dabei verwendet man es bei der Produktion von elektrischen Kontakten, Thermoelementen und Spezialthermometern. Platin ist als härtender Bestandteil ein wichtiges Legierungsmetall, insbesondere mit Gold und anderen Platinmetallen. Diese Legierungen eignen sich wegen ihrer Korrosionsbeständigkeit für die Herstellung von Spinndüsen, medizinischen Geräten, Elektroden und Laborgeräten. Das Pariser Urmeter und das Pariser Urkilogramm von 1889 bestehen zu 90 Prozent aus Platin und zu zehn Prozent aus Iridium.

In der chemischen Industrie wird es vor allem als Katalysator verwendet, dabei wird es als feines Pulver auf Trägerstoffen aufgebracht, z.B. in Form von Drahtnetzen. Für die Automobilindustrie besitzt Platin große Bedeutung als Katalysator zur Entgiftung von Abgasen. Die Katalysatorwirkung des Platins spielt eine wichtige Rolle bei der Herstellung von Salpetersäure. Das Metall nutzt man auch bei der Fertigung von Schmuck in Form von Juwelierplatin, einer Legierung von 96 Prozent Platin und vier Prozent Kupfer oder 90 Prozent Platin und zehn Prozent Palladium. Da Platin härter ist als Gold, wird es bei der Fassung von Edelsteinen eingesetzt. Zudem wird Platin in geringem Umfang verwendet, um Münzen zu prägen.

 

Handel mit Platin

Ebenso wie Gold und Silber ist Platin ein Anlagemetall, wenn auch der Platinmarkt kleiner ist als der Goldmarkt und der Silbermarkt. Platin ist das teuerste dieser drei Edelmetalle. Der Platinpreis kletterte in der ersten Jahreshälfte 2008 auf einen Wert von mehr als 2.000 US-Dollar je Feinunze, ehe er anders als der Goldpreis und der Silberpreis im Zuge der Finanzkrise einen beträchtlichen Einbruch erlebte und auf etwa 800 US-Dollar fiel. Seither ist der Platinpreis im Steigen begriffen, 2010 überschritt er wieder die Marke von 1.700 US-Dollar je Feinunze. Während der Goldpreis und vor allem der Silberpreis 2010 erhebliche Zuwächse verzeichnen konnten, lag die Steigerungsrate beim Platinpreis nur bei etwa 20 Prozent. Ebenso wie Gold und Silber wird Platin an den Rohstoffmärkten in New York, Tokyo und London gehandelt. Wenn auch in geringerem Umfang als Gold und Silber verwendet man Platin bei der Herstellung von Schmuck und Münzen. Die kanadische Anlage-Goldmünze Maple Leaf wird auch in Platin sowie in Silber und Palladium geprägt. Schmuck aus Platin gilt als besonders edel und exklusiv.

 

Geschichte des Platins

Die ältesten Gegenstände aus gehämmertem Platin wurden im ägyptischen Theben gefunden und stammen aus dem 7. Jahrhundert v.Chr. Die präkolumbianischen Hochkulturen der Andenregion in Südamerika nutzten Platin zur Schmuckherstellung, ebenso wie die spanischen Eroberer hielten sie es jedoch vermutlich für Silber.

Von dem italienischen Gelehrten Giulio Cesare Scaliger wurde Platin 1557 erstmals als eigenständiges Metall beschrieben. Die Spanier, die sich gegen Ende des 17. Jahrhunderts in Kolumbien ansiedelten, fanden das Metall in Platinseifen vor, wussten seinen Wert aber nicht einzuschätzen und warfen es zurück in die Flüsse. Es kostete erhebliche Mühen, das unerwünschte Platin von Gold zu trennen. Da es jedoch eine ähnlich hohe Dichte wie Gold besitzt, wurde es zur Fälschung von Goldmünzen und Goldbarren verwendet. Daraufhin verbot Spanien den Export von Platin.

Erst Mitte des 18. Jahrhunderts, nachdem Platinproben nach Europa gebracht worden waren, interessierte man sich für das silbrig glänzende Edelmetall. Der spanische Gelehrte Antonio de Ulloa veröffentlichte 1748 einen Bericht, in dem er die Eigenschaften des Platins beschrieb. Eine genauere Charakterisierung erfolgte durch die britischen Naturforscher William Watson und William Brownrigg. Aufgrund seines hohen Schmelzpunktes war der Umgang mit Platin Jahrzehnte lang dadurch gekennzeichnet, dass verschiedene Forscher versuchten, ein praktikables Verfahren zum Schmelzen des Metalls zu entwickeln. Mit dieser Aufgabe beschäftigten sich gemeinsam der französische Arzt Pierre Macquer und der Apotheker Antoine Baumé, die erste Erfolge erzielten. Im Jahr 1774 nahm sich Antoine de Lavoisier, der als Vater der modernen Chemie gilt, des Problems an und war schließlich 1782 erfolgreich. Um große Hitze zu entwickeln, verwendeten diese Forscher ein riesiges Brennglas.

Im Jahr darauf fand der französische Chemiker Guyton de Morveau ein einfacheres Verfahren. Er entdeckte, dass sich Platin bei geringerer Hitze schmelzen ließ, wenn man die Metallkörner mit gemahlenem Arsen oder Pottasche vermengte. In der Folge konnten Kunsthandwerker und Juweliere Gegenstände aus Platin herstellen. Dem französischen Chemiker Pierre-François Chabaneau gelang es schließlich 1786, geschmeidiges, schmiedbares Platin herzustellen. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts taten sich die beiden britischen Chemiker William Hyde Wollaston und Smithson Tennant zusammen, um die Rückstände des Platins zu untersuchen, die sich nach der Lösung des Metalls in Königswasser fanden. Ergebnis dieser Untersuchungen war die Entdeckung der Platinmetalle Palladium, Rhodium, Osmium und Iridium.

Inspiriert durch ein Schmelzverfahren für das neu entdeckte Aluminium, entwickelte der britische Metallurge George Matthey in den siebziger Jahren des 19. Jahrhunderts einen Kalkofen, der für die Veredelung von Platin geeignet war. Während des 19. Jahrhunderts gewann Platin zunehmend an Bedeutung für eine Reihe von bahnbrechenden technischen Erfindungen. 1888 wurde bei Sudbury im kanadischen Bundesstaat Ontario eine reiche Kupfer-Nickel-Lagerstätte entdeckt, die auch Gold, Silber und Platin enthielt. Dies war die erste unterirdische Platinader, die man entdeckt hatte. Bisher stammte das Platin aus Seifenvorkommen. Es gab jedoch erhebliche Probleme, eine rentable Methode zu finden, um die Metalle zu trennen. Erst in den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts fand man ein wirtschaftliches Verfahren.

1924 entdeckte der deutsche Geologe Hans Merensky in der südafrikanischen Provinz Transvaal an einem Gebirgszug eine Erzlagerstätte, die sich auf einer Länge von etwa 90 Kilometern erstreckt und bis zu 1.000 Metern Tiefe reicht. Bis heute ist das Merensky Reef im Bushveld-Komplex die größte Lagerstätte von Platinmetallen. Die wohl größte Bedeutung hat Platin bei der Herstellung von Katalysatoren. Die katalysatorische Wirkung nutzte man zu Beginn des 20. Jahrhunderts bei der Herstellung von Stickstoffdünger und von Sprengstoff. In den zwanziger Jahren kam Platinschmuck in Mode. In der Folgezeit gewann Platin zunehmend an Bedeutung, da sich viele industrielle Anwendungsmöglichkeiten ergaben.

 

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